Keltische Mythologie
1. Einleitung
Gesamtheit der Vorstellungen der Kelten, die ein stark naturverbundenes Verständnis
vom Beginn der Welt, der Vorzeit, dem Entstehen der Kultur und der Religion
anschaulich, oft in Form von Sagen, vermitteln. Das heutige Wissen über
keltische Mythologie stützt sich auf nachkeltische Bearbeitungen und archäologische
Befunde.
2.
Buchquellen und andere
Die Mythologie der Kelten ist in Berichten griechischer und römischer
Schriftsteller wie Poseidonius, Lukian und Julius Caesar und in prosaischen und
poetischen Texten christlicher Zeit überliefert. Die römischen Schriftsteller
unternahmen dabei große Anstrengungen, die eigenen Götter mit der gallischen Götterwelt
zu vergleichen. Chronisten
des Mittelalters nahmen Erweiterungen des Erzählstoffes vor und veränderten
ihn dergestalt, dass aus Göttern Könige und Krieger der Vorzeit wurden. Die
Quellen aus Irland, z. B. das Dun-Cow-Buch und das Gelbe Buch (hat
nichts mit den gelben Seiten zu tun!), sind zusammengefasst in dem
Mythologischen Zyklus und dem Ulsterzyklus und dem Fionnzyklus. Sie stammen aus
dem 12. Jahrhundert, jedoch sind darin ältere Überlieferungen enthalten. Für
die britannische Tradition findet sich Material im Mabinogion, einer
Reihe romanhafter Erzählungen. Weitere Sammlungen sind Geoffrey von Monmouths
Historia Britonum und Merlini, sowie die Legenden des Artuskreises . Die
der römisch-keltischen Periode angehörenden Inschriften auf Reliefs,
Votivgaben und Münzen, in denen die Namen einheimischer Gottheiten mitgeteilt
oder mythische Begebenheiten dargestellt werden, und die Menhire geben ebenfalls
Zeugnis früher keltischer Weltdeutung.
3.
Charakter der Götter
Die Mythen erzählen von
verschiedenen Wesen, die Steine, Hügel, Berge und Bäume bewohnen. Die
meisten Götter waren lokal gebunden, nämlich Stammesgötter, die
unterschiedlichsten Bereichen täglichen Lebens vorstanden. Hauptmerkmale
sind das Überwiegen von Naturgottheiten, die Einfachheit des Kultes, der in
heiligen Hainen ausgeübt wurde, und der starke Glaube an ein Weiterleben nach
dem Tod im Land der Glückseligkeit. Höhlen
und Quellen galten als geheiligte Stätten, an denen Opfer, angeblich auch
Menschenopfer, erbracht wurden. Der
Jahreslauf war durch vier Feste gegliedert. Dämonen –
wie die weiblichen Schlachtgeister oder die gestaltwandelnden Bodb – spielen
in der Mythologie eine wichtige Rolle. Es existiert
eine große Anzahl übernatürlicher Wesen, über deren einzelne Bedeutung
Unklarheit herrscht. Hauptthema der Mythen ist
oftmals der Streit zwischen der Ober- und der Unterwelt. Als häufiges
Motiv erscheint z. B. der Kessel, der die Toten wiedererweckt (nicht nach
machen *gg*).
4.
Verstricke Mythen
In Gallien (ihr wisst schon, da wo Asterix und Obelix her kommen) wurden
zahlreiche keltische Götter mit römischen und griechischen Gottheiten in
Verbindung gebracht, z. B. Teutates und Esus (Mars, auch Merkur), Taranis
(Jupiter) und Brigit (Minerva). Allerdings herrschte eine andere Hierachie. Die
Stammeskriegsgötter Camulos, Caturix und Albiorix standen in Zeiten der
Bedrohung bei. Göttinnen
begegnen als individuelle Gottheiten, wie die Pferdegöttin Epona, oder als
Muttergottheiten (matres), die die Fruchtbarkeit der Erde
aufrechterhalten. Innerhalb irischer Mythen treten
göttliche und menschliche Gestalten auf, die als einander folgende Kolonisten
Irlands beschrieben werden. Sie begegnen in den Mythen in Gestalt von Menschen,
Göttern, Dämonen und Riesen als Partholón-Leute, Fomorier, Firbolgs und
Tuatha De Danann. Als Letzte erreichten die Milesier, die Ahnen der Iren,
Irland. Die Tuatha zogen sich in Erdhügel zurück, um dort zu einer Art Zaubervolk zu werden. Danu
gilt als die Mutter aller Götter. Weitere Götter sind Dagda und Lug sowie die
Göttinnen Brigit und Macha. Andere erscheinen als Schutzgötter und
Zauberwesen, wie Elfen etc.. In ihrer Funktion waren sie alle verbunden mit der
Fruchtbarkeit, der Kultur, dem Handwerk und dem Krieg. Auf die britannische Mythologie übten
das Christentum und die irische Einwanderung bereits einen starken Einfluss aus,
ehe die frühesten Manuskripte angefertigt wurden. Dón, Gwydyon, Dylon, Llyr,
Govannan, Rhiannon und zahlreiche weitere Lokalgottheiten wurden verehrt. In den
Mabinogion-Geschichten treten u. a. Arawn, der König von der Anderswelt
und Gwyn, der Zauberkönig, auf. Zum
Idealbild eines druidischen Zauberers wurde Merlin. Es war angeblich
keiner so talentiert wir er. Der
Artus-Erzählkreis beruht wahrscheinlich auf der lokalen Sage von einem Helden,
dessen Geschichte später mit der eines historischen Königs, der um 500 n. Chr.
gegen die Angelsachsen kämpfte, verbunden wurde. Dazu kamen Erzählungen über
seine besondere Geburt, die Untreue seiner Gemahlin Guinevere, seine Tafelrunde,
sein Verschwinden nach dem elysischen Avalon und die Gralsgeschichten. So, dass
soll zum Thema „Keltische Mytholgie“ reichen.