Ägyptische Götter & Daimonen
Geister / Feen
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Lebenskräfte / Elfen
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Götter
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Totenreich
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Teufel
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Unterwelt
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Daimonen
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Chaos / Schöpfer /Nichts
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Achtheit:
Göttergruppe zu vier Paaren, von den Ägyptern Schmum „die
Acht“ genannt.
Es sind die personifizierten Urkräfte des Chaos:
- Nun und seine Gattin Naunet symbolisieren die Urwasser
- Kuk und Kauket die Finsternis
- Hah und Hauhet die Ewigkeit des Raums
- Amun und Amaunet die Unsichtbarkeit
Als Kosmische Götter werden sie anthropomorph dargestellt, vereinzelt
auch als Affen, die die aufgehende Sonne (Symbol für Weltschöpfung)
begrüßen.
Aker: Gilt als
Verkörperung der Erde
In alten ägyptische Texten wird sein Name mit dem Schriftzeichen
für „Erde“ determiniert. Dargestellt wird er als kleiner Landstreifen
mit jeweils am Ende einem Menschen- und einem Löwenkopf, später
auch in der Gestalt zweier sich den Rücken zukehrender Löwen,
die das Zeichen der Aufgehenden Sonne Tragen. Das eine Tier blickt nach
Westen, das andere schaut nach Osten, wo die Sonne wieder aus dem Reich
der Finsternis aufsteigt. Die beiden Löwen und damit der sie
repräsentierende Gott hüten den Ein- und Ausgang der Unterwelt;
sie stehen auch an der Schwelle zwischen dem Gestern und dem Morgen.
Ammit: Weiblicher
Daimon des ägyptische Jenseitsgerichtes
Sie ist gefürchtet als „Totenfresser“ mit dem Kopf eines Krokodils,
dem Mittelteil einer Raubkatze und dem Hinterteil eines Nilpferdes. Das
Ungeheuer lauert beim Jenseitsgericht neben der Waage auf das Urteil, um
dann den Sünder verschlingen zu können.
Amun: der Verborgene
Amun bei den alttestamentlichen Propheten Amon und in
mittelbabylonischen Urkunden Aman genannt.
Bereits in den Pyramidentexten wird er zusammen mit seiner Gattin Amaunet
als Urgott erwähnt. Nach altägyptischer Deutung ist er der im
unsichtbaren Lufthauch Wirkende, zunächst also ein Windgott, Beherrscher
der Lüfte. In Hymnen wird er gepriesen als „Herr der Strahlen, der
das Licht schafft“: Seit der 11. Dynastie lässt er sich als Gott
von Theben nachweisen, wo er mit dem Aufstieg der Stadt Götterkönig
und Reichsgott wurde (seine Gattin: Mut). Als urzeitlicher Schöpfergott
wird er im Bild einer Gans verehrt, sonst ist der Widder sein heiliges
Tier, dies in seiner Eigenschaft als Fruchtbarkeitsgott.
Nach dem Verfall von Thebens blühte Amuns Kult in Äthiopien
und bei den Oasenbewohner (Ammon) fort. Die Griechen setzten ihn
als Götterkönig ihrem Zeus gleich.
Er könnte auch mit dem "Herren der Hölle" identisch sein,
diese Vermutung könnte durch seinen Beinamen „Herr der Strahlen, der
das Licht schafft“ auftreten, da Luzifer als „Bringer des Lichts“
gilt. Des weiteren könnte sein heiliges Tier der Widder ein Aufschluß
sein, da auch Luzifer manchmal als Widderköpfiger bzw. als
Gehörnter dargestellt wird.
Anubis: ägyptischer
Totengott
Er hat die Gestalt eines Hundes oder Schakals, auch anthropomorph mit
Hundekopf. Sein Name ist nicht mit Sicherheit zu erklären, doch spricht
die ägyptische Lautform Inpu für die Bedeutung „Hündchen“.
Schon in den Pyramidentexten wurde er mit dem Totenland Westen verbunden,
wo er „die Herzen zählt“. Bei Assiut hatte Anubis den Beinamen
„Herr der Höhlenöffnung“ (der Eingand in die Nekropole). Der
Totengott ist er „Herr der Gotteshalle“ und „Herr der Reinigungsstätte“
und damit Leiter der Mumifizierung.
Apobis: Ein
Empörer gegen die göttliche-kosmische Ordnung.
In der Finsternis hausendes Schlangenungeheuer, das den Sonnengott
während seiner täglichen Fahrt bedroht.
Die Sonnehymnen erzählen, wie der Schlangendaimon mit Messern
zerschnitten oder mit der Lanze erstochen wird; sein Blut färbt den
Himmel rot. In der ägyptischen Spätzeit wurde Apophis
gelegentlich mit Seth gleichgesetzt. Der Namen wird als „Riesenschlange“.
Aton: die sichtbaren
Sonnenscheibe
In Altägypten zunächst die Bezeichnung der sichtbaren Sonnenscheibe,
die als Erscheinungsform des Re galt. Im Neuen Reich wurde die Sonnenscheibe
personifiziert und in synkretistischer Weise zur falkenköpfigen Gestalt
des Re-Harachte-Aton. Unter König Amenophis IV., der sich selbst
als Echnaton (d.h. „er gefällt Aton“) nannte, wurde Aton zur
einzigen Gottheit erklärt; in dem berühmten Sonnenhymnus aus
Amarana Zeit wird er gepriesen als „lebende Sonne“ und als „Mutter und
Vater, für die, die du erschaffen hast“. Darstellungen aus jener Epoche
zeigen die Sonnenscheibe, deren Strahlenarme handförmig enden und
die Lebensschleife (das Anch Zeichen) tragen. In Aton offenbart
sich Re, ja er führt den Beinamen Uanre, d.h. „der Einzige
Re“ – beide Götternamen kennzeichnen den einen und einzigen Gott.
Der mit Aton verbundene Monotheismus wird wieder aufgegeben.
Atum: Urgott und
Weltenschöpfer
Vor allem in Heliopolis verehrter Urgott und Weltenschöpfer. Sein
Name wird ausgelegt als „der noch nicht Vollendete oder auch als „der Nichtseinende“.
Bevor Himmel und Erde getrennt wurden, war er der „Einherr“. In den Pyramidentexten
erscheint er als Urhügel, d.h. er ist der Erste, das aus dem Urchaos
auftaucht. Seine Tiergestalten können sein Skarabäus, Schlange
und in späteren Zeiten das Ichneumon. Atum zeugte das erste
Götterpaar Schu (Lufthauch) und Tefnut (Feuchtigkeit)
durch Selbstbegatung; die dabei beteiligte Hand wurde als das in dem Gott
ruhende weibliche Element personifiziert (Jusas). Dem solaren Synkretismus
der Ägypter entsprechend konnten Atum und Re gleichgesetzt
werden; bei Differenzierung entsprach Atum dem abendlichen Aspekt
des Sonnengottes.
Babi:
Teufel der
Finsternis
Er kommt in ägyptischen Totenlitaratur vor. Wahrscheinlich entspricht
ihm in griechischen Zauberpapyri, die für Seth gebräuchliche
Namensform Bapho; bei Plutarch heißt ein Genosse des Seth
oder auch dieser selbst Bebon.
Hier könnte auch das teuflische Wesen Baphomet gemeint
sein.
Chentechai:
Krokodilgott
Ursprünglich ein Krokodilgott, nahm er schon früh Falkengestalt
an, wird aber auch mit Kemwer, dem schwarzen Stier von Athribis,
in Verbindung gebracht. Schließlich wird er an Osiris herangerückt,
ja geradezu „Osiris, der in Athribis wohnt“ genannt.
Chenti-irti (Machenti-irti):
Falkengott
Bereits im Alten Reich wurde er als Horus interpretiert. Sein
besonderes Kennzeichen ist, das er Augenlos gesehen wird (entsprechend
den Mythen vom verlorenen Mond- bzw. Sonnenauge). Als Gerichtsherr achtet
er auf Ordnung und Recht.
Chepre: Skarabäus
Bezeichnung des in Heliopolis verehrten Skarabäus (Mistkäfer,
heiliger Pillendreher) als Urgott. Er ist „der von selbst Entstandene“,
der ohne Zeugung aus der Erde hervorkam. Schon früh wurde er als Erscheinungsform
des Atum aufgefasst und schließlich dem Re gleichgesetzt.
Der Sonnengott steigt neugeboren als Chepre aus der Unterwelt hervor,
um dann am Himmel zu erscheinen. Als Urgott kann Chepre auch die
Gestalt der Schlange annehmen; in anthropomorpher Gestalt wird er mit einem
Skarabäus als Gott dargestellt.
Cherti: Totengott
(Fährmann)
Auf frühägyptischen Denkmälern öfter genannter
widdergestaltiger Gott, der besonders im Gebiet der Stadt Leptopolis verehrt
wurde. In den Pyramidentexten erscheint er als Totengott in der speziellen
Funktion eines Fährmannes.
Chnum (Chnumu):
Widdergott
Sein Name ist selbst die Bezeichnung für „Widder“. Chnum
wird als Mann mit dem Haupt eines Widders abgebildet, dessen Hörner
horizontal gedreht sind. Zu Elphantine galt der Gott als Wächter der
Nilquelle und damit als Spender des lebenswichtigen Wassers. Seine Hauptfunktion
war die eines Schöpfers, der den Leib des Kindes auf seiner Töpferscheibe
gestaltet und damit in den Mutterleib gelangen lässt. Daher hat
er das Epitheton „Bildner, der belebt“. Als Urgott ist Chnum „Vater
der Väter und Mutter der Mütter“. In hellenischer Zeit spielt
er eine Rolle als Gott der Offenbarungen; in der Zauberliteratur erscheint
er auch unter dem Namen Haruer-Chnuph , d.h. als eine Form des Haroeris.
Chons: Mondgott
Sohn des Amun und der Mut, mit denen zusammen er die
Trias von Theben bildet. Sein Name bedeutet „Durchwandere“ und bezieht
sich auf seinen lunaren Charakter. Als „Herr der Zeit“ rückt er an
Thot,
von dem er gelegentlich den Ibiskopf übernimmt. Gewöhnlich wird
er als junger Mann in mumienähnlicher Gestalt mit geschlossenen Beinen
dargestellt, auf dem Haupt Mondsichel und Mondscheibe. In Theben wurde
Chons mit Schu gleichgesetzt und galt als Träger des Himmels.
Einer seiner Beinamen ist „de Ratschläge erteilt“ (griechisch Chesppisichis).
Als Chons-Re erblickte man in ihm eine Form des jugendlichen Sonnengottes,
von dem man sich Schutz vor bösen Tieren erhoffte.
Chontamenti:
Totengott (Herrscher über das Totenreich)
Sein Name bedeute „der an der Spitze des Westlichen“ – im Westen geht
die Sonne unter und liegt das Reich der Toten. Der Gott wird als liegender
Hund oder Schakal dargestellt. In den Pyramidentexten wünscht sich
der König die Verwandlung in Chrontamenti, um so über
die Toten herrschen zu können
Hah (Huh): Personifikation
der Ewigkeit
Er wird als Personifizierung der Ewigkeit und Endlosigkeit angesehen.
Hah gilt als Himmelsträger und wird mit erhobenen Armen (manchmal
den Himmel tragend) dargestellt. Das Bild des Gottes dient zur Schreibung
des Zahlwortes „Million“. Als ornamentales Symbol findet sich die Figur
des Hah mit einer Palmrippe (Jahreszeichen) auf dem Haupt oder in
Händen. Öfters wird Hah in Beziehung zum Luftgott Schu
gesetzt.
Hike (Heka): Personifizierte
Zauberkraft
Die personifizierte Zauberkraft, die wesenhaft den Göttern zu
eigen ist. In theologischer Spekulation galt Hike als ältester
Sohn des Urgottes Atum und wurde mit dessen schöpferischen Organen (Herz und Zunge) identifiziert. In On (Heliopolis) und bei Memphis
hatte er sogar eigene Heiligtümer. Bezeichnenderweise nannten sich
die Ärzte gerne Priester des Hike, d.h. sie wollten mit seiner
Zauberkraft ihre Patienten heilen.
Horus: der Himmelsgott
Gott des Name „der oben Befindliche, Ferne“ auf einen Himmelsgott schließen
läßt. Er wurde als Falken dargestellt, als seine Augen galten
Sonne und Mond. Schon zu Beginn der geschichtlichen Zeit wurde mit diesem
Himmelsfalken der König gleichgesetzt; daher nannte sich jeder Pharao
Horus. Dem ägyptischen Dualismus entsprechend führt die mythologische
Auseinandersetzung mit Seth (der dem Horus ein Auge raubt)
zu einer Teilung ihres Machtbereiches: Horus ist Herr von Unterägypten,
Seth
von Oberägypten.
Als Träger des Sonnenauges verbindet sich Horus mit dem
Sonnengott Re. Eine besondere Rolle spielt Horus als Kind.
In Edfu stellt man sich den Lichtgott in Gestalt der Flügelsonne vor;
in Letopolis waren Spitzmaus und Ichneumon die ihn repräsentierenden
Tiere. Horus ist der mit einem harpunenartigen Speer bewaffnete
Gegner der typphonischen (bösen) Mächte, die man sich in Nilpferd
und Krokodil verkörpert dachte; die Funktion eines Schutzgottes zeigt
er besonders in Gestalt des Hor-Hekenu. Als Horus Kinder
galten Duamutef, Hapi, Imset und Kebechsenef.
Hu und Sia:
Begleiter Re’s
Sie sind die beständigen Begleiter des Sonnengottes Re.
- Hu ist die Personifikation des Wortes („Ausspruchs“), mit
dem der Schöpfer die Dinge ins Leben ruft.
- Sia ist die Personifikation der Erkenntnis und des Verstandes,
die das Schöpfungswerk ermöglichten.
Isis (keilschriftlich Eschu,
koptisch Ese): Schwester und Gattin des Osiris; Mutter
des Horus
Ursprünglich war sie vielleicht die Personifikation des als göttliches
Wesen verstandenen Thronsitzes, dessen Schriftzeichen sie auf ihrem Haupt
trägt. Im Mythos hat sie den toten Bruder und Gatten Osiris
gesucht, von ihm den Sohn Horus empfangen, ihn beerdigt und mit
ihrer Schwester Nephthys betrauert. Da später jeder Verstorbene
als Osiris galt, stehen auch die Toten in ihres Obhut; auf Särgen
wird die abgebildet, wie sie mit ausgebreiteten Flügeln Lebensluft
zuweht und Schutz spendet. Als „Zauberreiche“ (Urthekau) fand sie Eingang
in die Magie.
Ab dem Neuen Reich zeigt sich ihr solarer Aspekt in dem Beinamen „Auge
des Re“, weiter war sie Herrin des Sirius; griechische Autoren interpretierten
sie als Mondgöttin. Mit wenigen Ausnahmen wurde Isis menschlich
dargestellt; das auf dem Haupt getragene Kuhgehörn mit Sonnenscheibe
verdankt sie ihrer Gleichstellung mit der Himmelsgöttin Hathor;
verschiedentlich hat sie das Horuskind auf dem Schoß. In hellenischen
Zeiten wurde Isis Schutzherrin der Seefahrer und erhielt ein Steuerruder
als Attribut; als Hafengöttin von Alexandria hatte sie das Epitheton
Pharia. Ihr Fruchtbarkeitsaspekt zeigt sich in der Verschmelzung mit der
Erntegöttin Thermuthis (Renenutet) und dem oft beigefügten
Füllhorn. In ihrer universalen Bedeutung wurde auf sie auch Züge
des Liebes- und der Schicksalsgöttin übertragen. In ptolemäischrömischer
Zeit war ihr Hauptkultort auf der Insel Philae.
Joh: ägyptische
Wort für Mond
Joh ist das Wort für Mond und für den Mondgott, der in ältere
Zeit besonders in Theben hohes Ansehen genoss, dann aber in Thot aufging.
Ka: Lebenskräfte
Bezeichnung der zeugenden und bewahrenden Lebenskräfte (besonders
des Mannes), dann ganz allgemein der geistig-seelischen Lebenskraft.
Das Ka-Zeichen (auch als Hieroglyphe) dient mit den abwehrend erhobenen
Händen zum Schutz des Menschen. Wie die weiblichen Hemsut sind
die Ka eine Art von Schutzgeistern, die über den Tod des ihnen
zugehörigen Menschen hinaus noch wirksam sind. In späterer Zeit
kann der Ka geradezu als Schicksalsgottheit aufgefasst werden,
doch findet sich schon in den Pyramidentexten das bestimmenden Wesen des
Ka,
wenn die Macht des Geb umschrieben wird: „Du bist der
Ka
aller Götter“.
Kematef: Urschlage
In ägyptischer Spätzeit der aus dem Nun hervorgegangene
schlangengestaltige Urgott Amun. Der Name bedeutet „der, der seine
Zeit vollendet hat“; bei den griechischen Autoren heißt diese göttliche
Urschlange Kneph.
Kuk und Kauket:
Urgötterpaar der Dunkelheit
Urgötterpaar, der Achtheit zugehörend und die Dunkelheit
vor Erschaffung der Gestirne repräsentierend.
Maat: Personifikation
der Weltordnung
Maat stellt die Personifizierung der Weltordnung; sie verkörpert
die Begriffe Recht, Wahrheit und Gesetzmäßigkeit. Sie gilt als
Tochter des Weltschöpfers Re. Maat gleicht fast einer
welthaltenden Substanz, von der alle Dinge leben, selbst die Götter
„leben von Maat“, wie es in einem Sargtext heißt. Der Pharao
ist der „Geliebt der Maat, der in seiner Gesetzen in ihr lebt“.
Richterliche Vernehmungen fanden mit Vorliebe an Kultstätten der Göttin
statt; die Richter galten als ihre Priester. Auf Abbildungen trägt
Maat
eine Straßenfeder auf ihrem Haupt.
Mahes: wildblickender
Löwe
Löwengestaltiger Gott, der vor allem im Nildelta verehrt wurde.
Er repräsentiert die verzehrenden solaren Kräfte der sengenden
Himmelsglut und hat den Beinamen „Herr des Gemetzels“. Bei griechischen
Schriftstellern findet er sich in der Namensform Miysis oder Mios.
Es ist wahrscheinlich, dass hier der Planetargott Mars
artverwandt ist.
Menhit (Menchit):
Kampfgöttin
Göttin in Löwengestalt, besonders in Latopolis (Esneh) verehrt.
Ihr Name bedeutet „Schlächterin“ und weist sie als Kampfgöttin
aus. Ihr Gemahl ist Chnum, ihr Sohn Hike.
Meresger (Meretseger):
„die das Schweigen liebt“
Sie ist eine schlangengestaltige Schutzgöttin der thebanischen
Nekropole (Altägypten) mit dem Beinamen „Herrscherin des Westens“,
wobei diese Himmelsrichtung das Reich der Toten kennzeichnet.
Nechbet: Schutzgöttin
des Königs
Sie gilt als oberägyptische Schutzgöttin des Königs,
dargestellt als Frau mit einem Geierbalg auf dem Kopf oder als Geier; Attribute
sind der Herrscherstab und das Symbol für Ewigkeit. Ihr heiliges Tier,
der Geirer, wird zum Symboltier Oberägyptens und geht zusammen mit
der Schlange der unterägyptischen Uto in den Pharaonenschmuck ein.
Unter den Pflanzen wird ihr die Lotusblume zugeordnet. Im Volksglauben
des Neuen Reichs und in der Spätzeit wird Nechbet als Geburtsgöttin
verehrt und deshalb von den Griechen mit Eileithyia identifiziert.
Nehebkau:
daimonischer Begleiter Re’s
Schlangengestaltiger Daimon im Glauben der alten Ägypter. Er steht
im Dienst des Sonnengottes (Re), den er in seiner Barke begleitet,
und ist eine Art von Wächter am Eingang in das Jenseits. Schließlich
wächst er in die Stellung eines Urgottes hinein und wird als Herr
der (unvergänglichen) Zeit zur Hoffnung für die Toten.
Neunheit:
Göttergruppe
Wahrscheinlich schon in vorhistorischer Zeit entstandene altägyptischer
Göttergruppe; das Kultzentrum lag im Delta (Junu, griechisch Heliopolis).
An der Spitze steht der Schöpfergott Atum, der durch Selbstbegattung
Schue
und Tefnut hervorbringt, diese sind die Eltern des Erdgottes Geb
und der Himmelsgöttin Nut, deren Kinder
Osiris, Isis,
Seth und Nephthys. Den Begriff der Neunheit für eine
größere Göttergruppe übernahmen auch andere Orte,
ohne jedoch sich an die Zahl zu halten.
Osiris (in konsonantischer
Schreibweise Wsjr, koptisch Usire): toter Bruder und Gemahl
der Isis
Sohn des Erdgottes Geb und der Himmelsgöttin Nut.
Hauptkulturorte waren in Unterägypten Busiris (Dedu), wo er mit dem
alten Gaugott Anezti verschmolz und die Züge eines Königsgottes
annahm, und in Oberägypten Abydos, wo er dem Totengott Chontamenti
gleichgesetzt wurde. Nach mystischer Überlieferung wurde Osiris
von seinem Bruder Seth ermordet und zerstückelt; die Leichenteile
wurden von seiner Schwester Isis gesammelt und wiederbelebt, so
daß sie von ihm ihren Sohn Horus empfangen konnte, der das
königliche Erbe des Osiris antrat, während dieser seither
im Reich der Toten Richter und Regent ist und aus der Erde heraus die Pflanzen
hervorstießen läßt. Auf die Funktion eines Vegetationsgottes
weisen schon die in Pyramidentexten anzutreffenden Bezeichnungen „der Große
Grüne“ und „Herr des Weines“. Der Fruchtbarkeitsaspekt zeigt sich
auch in Verbindung mit dem Wasser des Nils und mit dem Stiekult Apis. Als
„das ewige gute Wesen“ hat er den Namen Wennofer. Als Herr der Unterwelt
vertritt Osiris die Sonne in ihrer nächtlichen Form; ja selbst
im Mond wollte man ihn wiedererkennen, wobei die Mondphasen als Hinweis
auf des Gottes Sterben und Wiederauferstehen gedeutet wurde. Attribute
sind der Krummstab (heka) und die sogenannte Geißel (nechech); auf
dem Haupt trägt er die Atefkrone, d.i. eine ursprünglich aus
Rohrhalmen geflochtene konische Mütze, von Straußenfedern umrahmt
und oft auf Widderhörnern ruhend.
Ptah: der Uralte
Besonders in Memphis verehrter Gott des Handwerks. Er rückte schon
früh in die Stellung eines Creators; seine Schöpfungsorgane sind
Herz und Zunge; durch die Macht der Wortes hat er die Welt erschaffen;
die Worte selbst werden durch die männlichen Zähne und die weiblichen
Lippen ins Dasein gerufen. Ptah ist der Uralte, der in sich die
Wesenheiten des männlichen Nun und des weiblichen Naunet
enthält. Dem Volk galt er als "Bildner der Erde", der dem Chnum
gleich auf der Töpferscheibe die Wesen erschafft. Er gilt auch als
"Herr der Weltordnung" und als "Oberster der Duat", d.h. der Unterwelt.
Re: Alter Name für
Sonne
Auch Ra oder in mittelbabylonischen Texten Ria genannt.
Re
hatte schon früh in On (griechisch Heliopolis "Sonnenstadt") eine
Kultstätte; er verband sich mit Harachte, von dem er zu seiner
menschlichen Gestalt den Falkenkopf übernahm. Durch die Verbindung
mit Atum wurde Re zum Weltenschöpfer. Er wurde auch
mit anderen Göttern identifiziert, so mit Amum und mit dem
Krokodilgott Suchos. In seiner Barke überquert der Sonnengott
und Weltenlenker den Himmelsozean, begleitet von seinem Wesir Thot
und seiner Tochter Maat, der Verkörperung der kosmischen Ordnung.
Auf der Fahrt durch das Nachtreich (die Unterwelt) wird Re von der
Apophisschlange bedroht, andererseits aber von Seth beschützt;
auch die in vielfachen Windungen über der Kajüte des Sonnenschiffes
dargestellte Schlange Mehen ("Ringler") dient der Abwehr böser
Mächte. Das Sonnengestirn galt als der sichtbare "Leib" des Himmelsherrn,
wurde aber auch als sein Auge gedeutet.
Seit der 4. Dynastie bezeichnen sich die Könige als "Sohn des
Re".
Sachmet: "die
Mächtige"
Kriegsgöttin die zusammen mit ihrem Gatten Ptah und ihrem
Sohn Nefertem die Triade von Memphis bildet. Sie begleite den Pharao,
als dessen Mutter sie bezeichnet wird, in den Kampf und verbreitet überall
Schrecken. Ihre Waffen sind Pfeile, "mit denen sie die Herzen durchschießt".
Die heißen Wüstenwinde sind der Göttin Feueratem. Auch
wird sie mit dem feuerspeienden Uräus des Königs verbunden und
dadurch zum "Auge des Re". Dargestellt wird sie als Löwin oder
als Frau mit Löwenhaupt. Sachmet galt als Herrin des Zaubers,
die ihr magisches Wissen in den Dienst der Heilkunde stellten. Auf Abbildungen
hält die Göttin die Lebensschleife (das Anch-Zeichen) und das
auf Unterägypten hinweisende Papyrusszepter in Händen.
Schesmu (Shesemu, Schezemu):
Gott der Öl- und Weinpresse. Den Toten reicht er den Wein als
lebenserhaltendes Getränk, den Sündern aber reißt er die
Köpfe herunter und presst sie in seiner Kelter aus.
Schu: Gott der
Luft und Leere
Nach altem ägyptischen Mythos ist Schu als Atem aus der
Nase des Urgottes Atum hervorgegangen; sein Name bedeutet "Leere"
und kennzeichnet ihn als Gott der Luft und damit des Raums zwischen Himmel
und Erde, die er voneinander getrennt haben soll. Zusammen mit seiner Schwester
Tefnut
(Feuchtigkeit) verkörpert Schu (Luft) die zum Leben notwendigen
Kräfte. Durch die Gleichsetzung Atums mit dem Sonnengott Re
wird Schu zum "Sohn des Re" und kann als solcher mit Löwenkopf
dargestellt werden.
Seth (Setech, Sutech):
"der mit großer Kraft"
Zwielichtiger Gott, Sohn der Himmelsgöttin Nut. Als Herr
der Wüste ist er Widersacher des Vegetationsgottes Osirus;
im Streit der beiden Brüder wird die ständige Auseinandersetzung
in der Welt widergespiegelt. Da Seth seinen Bruder ermordete, wurde
er später zur Verkörperung des Bösen und deshalb in der
"interpretatio graeca" mit Typhon gleichgesetzt; hierzu paßt
auch, daß er als Gott der nicht ägyptischen Länder aufgefaßt
wurde. Als Seth zugehörige Tiere galten neben Antilope, Esel
uns Schwein auch Nilpferd und Krokodil; er selbst konnte durch das zoologisch
nicht definierbare sogenannte Sethtier mit hochgestelltem, pfeilähnlichem
Schwanz symbolisiert werden. Einer seiner kennzeichnenden Beinamen lautet
"der mit großer Kraft". In seiner positiven Aspekten erscheint der
Gott als Partner des Königsgottes Horus; am Bug des Sonnenschiffes
stehend, bekämpft er die Apophisschlange.
Thot (Dehuti):
Mondgott
Gott des Mondes, des Kalenders und der Zeitrechnung. Ein Schreibgerät
oder eine Palmrippe (als Jahreszeichen) ist sein Attribut. Im Mythos sucht
und findet Thot das verschwundene Mondauge, das er mit seinem Speichel
heilt. Verschiedentlich wird er als Zunge oder Herz des Sonnengottes Re
bezeichnet. Nach einer Überlieferung ist der Mondgott aus dem Haupt
des Seth herausgetreten, nachdem letzterer versehentlich den Samen
des Horus verschluckt hat. Thot ist "Stellvertreter des Re"
und Besitz großer Zaubermacht. Als Schützer des Osiris
wird er zum Helfer der Toten, was zu einer Gleichsetzung mit dem griechischen
Seelengeleiter Hermes führte.
Upuaut: "Wegöffner"
Gott von Siut in Gestalt eines schwarzen Schakals oder Wolfes.
Sein Name bedeutet "Wegöffner" und dürfte sich auf ein siegreiches
Vorausgehen im Kampf bezogen haben. Seine Standarte begleitete als eine
Art Kriegsgott sind Keule und Bogen seine Attribute. Wie dem König,
so schreitet er bei Prozessionen auch dem Gott Osiris voraus. In
Abydos wurde er als "Herr der Nekropole" zum Totengott.
Urthekau (Werethekau):
"die Zauberreiche"
Personifikation geheimnisvoller übernatürlicher Kräfte,
die die alten Ägypter sich in der Krone dachte. Die löwenköpfige
Kronengöttin wohnte im Reichsheiligtum. Urthekau konnte auch Beiname
anderer Göttinnen sein, z.B. der Isis.